BVG friert Nahverkehrsangebot bis 2027 ein – warum Berlin auf Erweiterungen wartet

Admin User
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Ein Bus fährt auf einer Straße mit Gebäuden, Bäumen und Masten im Hintergrund.

BVG friert Nahverkehrsangebot bis 2027 ein – warum Berlin auf Erweiterungen wartet

BVG baut Angebot vorerst nicht aus

Öffentlicher Nahverkehr in Berlin bleibt bis 2027 unverändert – warum die BVG ihre Leistungen frühestens 2028 erweitern wird

16. Dezember 2025, 15:53 Uhr

Das Berliner Nahverkehrsangebot bleibt mindestens bis 2027 unverändert. Die Entscheidung fällt im Rahmen eines überarbeiteten Verkehrsvertrags, der das marode Netz der Stadt stabilisieren soll. Kritiker werfen der BVG vor, damit die bestehenden Probleme zu zementieren, statt sie zu lösen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bestätigten, dass vor 2028 keine Ausweitung der Leistungen oder Kapazitäten erfolgen wird. Laut Angaben der Verantwortlichen stecken große Straßenbahn- und Infrastrukturprojekte noch in der Planungsphase: Einige Linien werden frühestens 2028 bis 2029 erwartet, andere verzögern sich sogar bis 2031 bis 2035. Lange Planungszeiten, finanzielle Engpässe und laufende Sanierungsarbeiten machen frühere Verbesserungen unmöglich.

Das Land Berlin wird die BVG in den Jahren 2026 und 2027 mit jährlich 1,3 Milliarden Euro unterstützen. Zusätzlich fließen 680 Millionen Euro aus dem Bundesinfrastrukturfonds. Trotz dieser Mittel konzentriert sich das Unternehmen darauf, den Bestand zu sichern – statt das Angebot auszubauen.

Gleichzeitig treibt die BVG ihre Klimaziele voran: Bis 2025 soll die gesamte Busflotte dekarbonisiert werden, indem Diesel- und Gasfahrzeuge durch elektrische und nachhaltige Alternativen ersetzt werden.

Die Grünen kritisieren den Vertrag als vertane Chance. Statt die Servicequalität zu verbessern, werde damit der aktuelle Problemzustand der BVG festgeschrieben.

Mindestens drei weitere Jahre wird Berlins Verkehrsnetz auf dem heutigen Niveau betrieben. Die BVG betont, diese Atempause sei notwendig, um das Stabilisierungsprogramm umzusetzen und künftige Erweiterungen vorzubereiten. Die Finanzierung stehe, doch größere Modernisierungen liegen noch in weiter Ferne.