Klingbeils Altersvorsorge-Revolution: Mehr Flexibilität, höhere Renditen ab 2027

Finanzminister Lars Klingbeil präsentiert Pläne für die Altersvorsorge - Klingbeils Altersvorsorge-Revolution: Mehr Flexibilität, höhere Renditen ab 2027
Finanzminister Lars Klingbeil stellt Pläne für staatlich gefördertes Altersvorsorgekonto vor
Finanzminister Lars Klingbeil stellt Pläne für staatlich gefördertes Altersvorsorgekonto vor
- Dezember 2025, 17:08 Uhr
Das Bundesfinanzministerium hat Pläne für eine Reform der privaten Altersvorsorge vorgestellt: Ein neues, staatlich gefördertes Vorsorgekonto soll das veraltete Riester-Rentenmodell bis 2027 ablösen. Der von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) vorgelegte Gesetzentwurf könnte, falls verabschiedet, die Art und Weise verändern, wie Millionen Deutsche für den Ruhestand sparen.
Das geplante System sieht einen einmaligen Bonus von 200 Euro für junge Berufseinsteiger unter 25 Jahren vor, die mit dem Sparen beginnen. Jährliche Einzahlungen von bis zu 1.800 Euro werden staatlich bezuschusst: 30 Prozent auf die ersten 1.200 Euro und 20 Prozent auf die nächsten 600 Euro, sodass die maximale Förderung bei 420 Euro pro Jahr liegt. Anleger können ihr Geld in ETFs, Investmentfonds oder Anleihen investieren – Kapitalerträge bleiben während der Ansparphase steuerfrei.
Die Reform schafft die bisherige Kapitalgarantie ab, senkt damit die Kosten und ermöglicht marktübliche Renditen. Auszahlungen sind flexibel zwischen dem 65. und 70. Lebensjahr möglich, wobei die Rentenleistungen so strukturiert werden, dass sie mindestens bis zum 85. Lebensjahr reichen. Eine lebenslange Rentenversicherung wird nicht mehr zwingend vorgeschrieben, und vorzeitige Entnahmen – etwa für den Immobilienerwerb – sind unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Allerdings müssen in solchen Fällen die erhaltenen staatlichen Zulagen zurückerstattet werden.
Der Entwurf muss nun am 17. Dezember die Kabinettsabstimmung passieren, bevor er ins Parlament geht. Klingbeils Ministerium koordiniert die Reform als Teil einer umfassenderen Rentenreform, die bereits 2024 eingeleitet wurde.
Das neue System bietet mehr Flexibilität und Anlageoptionen als das bisherige Riester-Modell. Bei Verabschiedung tritt es 2027 in Kraft und soll durch staatliche Zuschüsse und Steuervergünstigungen langfristiges Sparen attraktiver machen. Die Reform markiert einen Wandel hin zu marktgebundenen Renditen und einer größeren individuellen Kontrolle über die Altersvorsorge.

