Koblenz' modernes Stadtverwaltungs-Video verbirgt Personalprobleme

Koblenz' modernes Stadtverwaltungs-Video verbirgt Personalprobleme

Stadt Köln wirbt mit Recruiting-Video – doch Personalmangel und Finanzdruck belasten die Verwaltung Die Stadt Köln hat ein Bewerbungsvideo mit dem Titel "Mach auch du Karriere in unserer Stadtverwaltung!" veröffentlicht, das den Arbeitsplatz als modern und start-up-ähnlich präsentiert. Doch finanzielle Engpässe und eine überalterte Belegschaft stellen erhebliche Personalprobleme dar. Im Video kommen zehn Mitarbeiter:innen mit kreativen Bezeichnungen wie "Ideenrakete" oder "Menschenmagnet" zu Wort, um die innovative und motivierende Arbeitsatmosphäre der Verwaltung zu zeigen. Es werden "wirklich moderne Räumlichkeiten" beworben, und Bewerber:innen werden aufgefordert, Teil des Teams zu werden. Doch das Bild trügt: Wie aus einem aktuellen Bericht hervorgeht, sind die Personalkapazitäten voll ausgeschöpft, und in einigen Bereichen ist Überstundenarbeit unvermeidbar. Zudem belasten stark steigende Pensionskosten die Stadt – allein in diesem Jahr stiegen sie um fast 50 Prozent auf 1,54 Millionen Euro. Künftig könnten einige Stellen nicht mehr durchgehend besetzt werden. Bis 2032 werden voraussichtlich fast 400 Beschäftigte in den Ruhestand gehen, zusätzlich verlassen jährlich etwa 7 Prozent der Belegschaft die Verwaltung, weil Verträge auslaufen oder sie zu anderen Arbeitgebern wechseln. Um die Ausgaben zu drosseln, plant die Stadt, im kommenden Jahr bis zu 20 Prozent der Stellen abzubauen. Bürger:innen müssen sich auf längere Wartezeiten bei Antrags bearbeitungen und Terminvergaben einstellen. Gleichzeitig locken private IT-Beratungs- und Softwareunternehmen wie CONET Technologies mit deutlich höheren Gehältern: In Köln werden IT-Stellen mit bis zu 76.800 Euro Jahresgehalt ausgeschrieben – im Vergleich zum öffentlichen Dienst, wo das Durchschnittsgehalt bei etwa 53.845 Euro liegt. Während die Stadt Köln im Recruiting-Video einen attraktiven Arbeitsplatz vermittelt, kämpft sie mit gravierenden Personalengpässen durch finanzielle Zwänge und den demografischen Wandel. Um die Handlungsfähigkeit der Verwaltung langfristig zu sichern, muss sie nicht nur neue Mitarbeiter:innen gewinnen, sondern auch die strukturellen Probleme angehen.