Landtag debattiert: Wie Schulen **neurodivergente** Kinder besser fördern können

Landtag setzt sich mit Neurodiversität im Ausschuss auseinander - Landtag debattiert: Wie Schulen **neurodivergente** Kinder besser fördern können
Landtag befasst sich mit Neurodiversität im Ausschuss
Landtag befasst sich mit Neurodiversität im Ausschuss
Landtag befasst sich mit Neurodiversität im Ausschuss
- Dezember 2025, 11:32 Uhr
Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat einen Antrag der SPD zur Förderung von Neurodiversität an Schulen an den Bildungsausschuss überwiesen. Die Initiative sieht flächendeckende Screenings in der ersten Klasse, Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Anpassungen der Schulgebäude vor. Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU) erkannte an, dass die Art und Weise, wie Schulen mit neurodiversen Schülerinnen und Schülern umgehen, diskutiert werden müsse.
In ihrem Antrag argumentiert die SPD für eine bessere Unterstützung neurodiverser Kinder und Jugendlicher. Schätzungen zufolge sind 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Bedingungen wie Autismus, ADHS, Legasthenie oder Hochbegabung betroffen. Der SPD-Abgeordnete Martin Habersaat betonte die Bedeutung einer frühen Erkennung und individueller Fördermaßnahmen.
Ministerin Stenke räumte ein, dass Rückzugsräume derzeit nicht in den Planungen für Schulbauten vorgesehen seien, versprach jedoch, das Thema mit den zuständigen Stellen zu erörtern. Zudem verwies sie auf die Notwendigkeit, klarer zu definieren, was als "Normalität" und was als Abweichung im Kontext von Neurodiversität gelten solle.
Die Reaktionen der anderen Parteien fielen unterschiedlich aus. Martin Balasus (CDU) und Malte Krüger (Grüne) verwiesen auf bestehende Inklusionsprogramme, die ihrer Ansicht nach ausreichten. Anne Riecke (FDP) lehnte verpflichtende Screenings ab und bestand darauf, dass die elterliche Zustimmung Vorrang haben müsse.
Der Antrag wird nun im Bildungsausschuss geprüft. Bei einer Zustimmung könnten neue Regelungen zu Screenings, Lehrkräftefortbildungen und der Schulinfrastruktur folgen. Die Debatte spiegelt die bundesweite Diskussion wider, wie neurodiverse Schülerinnen und Schüler in deutschen Schulen bestmöglich unterstützt werden können.