Lübecks Bürger erobern 1669 mit dem *Bürgerrezess* die Macht zurück

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Ein aufgeschlagenes Buch mit Text auf seinen Seiten.

Lübecks Bürger erobern 1669 mit dem *Bürgerrezess* die Macht zurück

1669 führte Lübeck seine erste schriftliche Verfassung ein, den sogenannten Bürgerrezess. Dieses wegweisende Dokument veränderte die Stadtverwaltung grundlegend, indem es den Bürgern eine formelle Mitsprache bei Entscheidungen einräumte. Die Reform war das Ergebnis jahrelanger wachsender Unzufriedenheit über hohe Steuern und mangelnde Vertretung in lokalen Angelegenheiten.

Die Unruhen begannen mit weitverbreitetem Unmut unter den Lübecker Bürgern. Die hohe Besteuerung ohne jede Mitwirkung der Bevölkerung bei finanziellen oder politischen Entscheidungen löste Proteste aus. Diese Spannungen führten 1665 zum Kassarezess, einer frühen Reform, die den Bürgern erstmals ein Mitspracherecht bei der Verwaltung der Stadtfinanzen einräumte.

Der Bürgerrezess von 1669 gilt bis heute als eines der bedeutendsten Verfassungsdokumente Lübecks. Er gab den Bürgern eine strukturierte Rolle in der Stadtregierung und begrenzte die Macht der Elite. Die Reformen markierten einen Wendepunkt in der Verwaltung der Stadt und prägten deren Politik für kommende Generationen.