Rosa von Praunheim: Der alte, bunte Frosch

Rosa von Praunheim: Der alte, bunte Frosch
Rosa von Praunheim: Der alte, bunte Kröterich
Teaser: Er war ein Frosch, ein Furor und eine Filmmaschine. Regisseur, Produzent und Professor Rosa von Praunheim ist tot. Wir erinnern uns an Kitsch, Provokationen und einen Mann, der Deutschland die Homosexualität erklärte.
Rosa von Praunheim, der bahnbrechende deutsche Filmemacher, Autor und Aktivist für Schwulenrechte, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Mit scharfem Witz und kompromissloser Gesellschaftskritik hinterlässt er ein Erbe von über 150 Filmen – viele davon erkundeten queeres Leben und stellten Normen infrage. Sein Tod am 17. Dezember 2025 in Berlin markiert das Ende einer Ära für provokatives Kino und LGBTQ+-Aktivismus in Deutschland.
Geboren als Holger Mischwitzki 1942 im Zentralgefängnis von Riga, war sein frühes Leben von Entbehrungen geprägt. Seine Mutter starb 1946 in einer Berliner psychiatrischen Klinik an Hunger, später wurde er adoptiert. Diese schmerzhaften Wurzeln verarbeitete er später in Werken wie der Dokumentation „Meine Mütter – Eine Spur in Riga“ (2007).
Sein Durchbruch gelang ihm 1971 mit „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ – ein Film, der zur Grundlage der schwulen Befreiungsbewegung in Deutschland wurde. Sein unnachgiebiger Stil beschränkte sich nicht auf das Kino: Berühmt-berüchtigt outete er Prominente im Live-Fernsehen und hielt Pressekonferenzen in seinem Zuhause ab, umgeben von Plastikpenissen und Kitsch. Über die Jahrzehnte passte er seine Rolle an und wurde schließlich zum selbsternannten „schwulen Opa“ für jüngere Queers. Sein umfangreiches Schaffen umfasst 95 Spielfilme – von Kultklassikern wie „Bett & Wurst“ und „Ein Virus kennt keine Moral“ bis zu seinem letzten Werk „Satanische Sau“, das nur drei Wochen vor seinem Tod erschien. Selbst in hohen Jahren blieb er aktiv und drehte 2020 „Für mich gab’s nur noch Fassbinder“. Kollegen und Kritiker betonten stets seine Fähigkeit, sowohl Verbündete als auch Gegner zu provozieren – sein Stimme wurde nie überhört.
Praunheims Einfluss reichte über das Kino hinaus. Als Professor für Regie prägte er kommende Filmemacher:innen, während er weiterhin Grenzen überschritt. Sein Tod wirft die Frage auf, wer sein Erbe antreten könnte – eine Figur, die Progressiv wie Konservativ gleichermaßen gegen sich aufbringt.
Seine Filme und sein Aktivismus bleiben ein trotziges Zeugnis queerer Geschichte und gesellschaftlicher Kritik. Die letzten Projekte, kurz vor seinem Tod abgeschlossen, beweisen sein lebenslanges Engagement, das Publikum herauszufordern. Die Lücke, die er hinterlässt, stellt die Zukunft konfrontativer Kunst in Deutschlands Kulturlanschaft infrage.

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