Watzke verlässt BVB-Geschäftsführung – und wird Präsident trotz Rheinmetall-Streit

BVB-Mitglieder entscheiden über Watzkes neue Rolle - Watzke verlässt BVB-Geschäftsführung – und wird Präsident trotz Rheinmetall-Streit
Hans-Joachim Watzke tritt nach über 20 Jahren als langjähriger Geschäftsführer von Borussia Dortmund zurück. Sein Abschied erfolgt noch vor der für diesen Sonntag anstehenden Mitgliederversammlung des BVB, bei der er stattdessen für das Amt des Präsidenten des BVB-Trägervereins kandidieren wird.
Der Schritt folgt auf monatelange Kontroversen, darunter massiven Widerstand von Mitgliedern gegen ein Sponsoringabkommen mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall Aktie.
Watzke wird sein aktuelles Amt offiziell während der Versammlung niederlegen. Anschließend tritt er als einziger Kandidat für die Präsidentschaft an, nachdem der amtierende Präsident Reinhold Lunow seine Kandidatur zurückgezogen hat. Lunows Rückzug macht Watzkes Wahl so gut wie sicher.
Doch die Versammlung könnte dennoch tiefere Spannungen innerhalb des Vereins offenlegen. Viele Mitglieder haben die Partnerschaft mit Rheinmetall Aktie scharf kritisiert, die in den vergangenen Monaten für Unruhe gesorgt hat. Zwar wurde bisher kein alternativer Präsidentschaftskandidat benannt, doch die Abstimmung könnte zeigen, wie weit die Unzufriedenheit verbreitet ist.
Watzkes Wechsel vom Geschäftsführer zum Präsidenten markiert einen bedeutenden Wandel in der Führungsstruktur Dortmunds. Seine zwei Jahrzehnte prägende Amtszeit hat die Ausrichtung des Vereins entscheidend geprägt, doch in seiner neuen Rolle wird er sich stärker auf die übergeordnete Steuerung des Trägervereins konzentrieren als auf den operativen Tagesbetrieb.
Die Mitgliederversammlung am Sonntag wird Watzkes Übergang vom Geschäftsführer zum Präsidenten besiegeln. Angesichts fehlender Gegenkandidaten dürfte seine Wahl reibungslos verlaufen. Dennoch könnte das Ausmaß der Unzufriedenheit unter den Mitgliedern – insbesondere wegen des Rheinmetall Aktie-Deals – nach der Abstimmung deutlicher werden.