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Gebäude mit parkenden Autos, eine Werbetafel und ein bewölkter Himmel, mit einem Auto-Rikscha auf der Seite.

BASF-Aktie: Noch stabil?

BASF-Aktie: Noch stabil?

Vorspann BASF strukturiert sein Geschäft um – und sendet damit ein Signal für den Heimatstandort und Wachstumsmärkte wie Indien. Kurz vor dem Wochenende bündelte der Chemiekonzern mehrere strategische Schritte, die weit über die aktuelle Kursentwicklung hinausgehen. Nun bleibt abzuwarten, ob der Markt diese Neuausrichtung eher als Belastung oder als Chance wahrnimmt.

20. Dezember 2025, 21:57 Uhr

BASF setzt strategische Akzente, um sein Geschäftsportfolio neu auszurichten. Der Chemie-Riese hat angekündigt, ein indisches Saatgutunternehmen zu übernehmen, während gleichzeitig ein nicht zum Kerngeschäft gehörender Bereich veräußert wird. Diese Veränderungen gehen einher mit laufenden Investitionen am Hauptproduktionsstandort und neuen Partnerschaften im Agrartechnologie-Sektor.

Die jüngsten Entscheidungen des Unternehmens spiegeln einen grundlegenden Wandel wider: hin zu Wachstumsmärkten und innovativen Lösungen für die Landwirtschaft.

Die BASF-Tochter Nunhems India Pvt. Ltd. hat sich mit Noble Seeds Pvt. Ltd., einem führenden indischen Anbieter von Gemüsesaatgut, auf eine Übernahme geeinigt. Der Deal, der voraussichtlich Anfang 2026 abgeschlossen wird, stärkt die Präsenz von BASF in Indien – einem Markt mit hoher Nachfrage nach Agrarprodukten. Die Übernahme passt zur Strategie des Konzerns, in dynamischen Regionen zu expandieren.

Gleichzeitig steigt BASF aus dem Geschäft mit optischen Aufhellern aus und verkauft die Sparte an Catexel. Dieser Schritt folgt der Unternehmensstrategie, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren – eine Ausrichtung, die unter der aktuellen Führung weiter vorangetrieben wird. Die Veräußerung erinnert an frühere Restrukturierungsmaßnahmen, etwa unter dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Kurt Bock, der BASF von 2011 bis 2018 führte.

In einer weiteren Entwicklung hat BASF eine Kooperation mit ADAMA vereinbart, um die Gilboa-Fungizid-Technologie voranzutreiben. Die Partnerschaft zielt darauf ab, den Pflanzenschutz zu verbessern und baut auf der agrarwissenschaftlichen Expertise von BASF auf.

Am Heimatstandort Deutschland hat das Unternehmen eine neue Standortsicherung für das Werk in Ludwigshafen ausgehandelt. Die Vereinbarung garantiert bis 2028 keine betriebsbedingten Kündigungen und gibt der Belegschaft damit Planungssicherheit. Zudem investiert BASF jährlich 1,5 bis 2 Milliarden Euro in die Modernisierung und ökologische Umstellung des Standorts – ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.

An der Börse schloss die BASF-Aktie am Freitag bei 43,81 Euro, knapp unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 43,65 Euro. Im Jahresverlauf legte der Kurs um 2,7 % zu, bleibt aber fast 19 % unter seinem 52-Wochen-Hoch. Analysten stufen die Aktie aktuell als neutral ein: Mit einem 14-Tage-RSI von 42,3 zeigt sie weder Überkauf- noch Überverkaufssignale.

Die Übernahme von Noble Seeds wird die Agrarsparte von BASF in Indien, einem schnell wachsenden Markt, deutlich stärken. Gleichzeitig unterstreichen der Verkauf der optischen Aufheller-Sparte und die Partnerschaft mit ADAMA den Fokus des Konzerns auf Straffung und Innovation.

Mit den massiven Investitionen in Ludwigshafen und den Arbeitsplatzgarantien balanciert BASF Expansion und Stabilität. Diese Schritte positionieren das Unternehmen für gezieltes Wachstum in Schlüsselsektoren – bei gleichzeitiger finanzieller Disziplin.