Handwerk-Präsident: "Demokratie Muss Jetzt Liefern"

Admin User
2 Min.
Ein Tisch in der Mitte mit einem Papier, einer Grafik und einigen Schlüsseln daneben, Drähte oben links und ein Spielzeugauto unten rechts.

Handwerk-Präsident: "Demokratie Muss Jetzt Liefern" - Handwerk-Präsident: "Demokratie Muss Jetzt Liefern"

Handwerksbranche startet mit düsteren Aussichten ins neue Jahr

Der deutsche Handwerkssektor steht zu Jahresbeginn vor einer trüben Wirtschaftslage – mit Warnungen vor einer weiteren Verschärfung der Krise. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), beschreibt die Stimmung als „außerordentlich düster“ und verweist auf anhaltende Abschwungphasen sowie wachsenden Druck auf die Betriebe. Ohne dringende Reformen drohen in den kommenden Jahren weitere Arbeitsplatzverluste und finanzielle Belastungen.

Besonders hart trifft es das Handwerk im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen. Zwar gab es bei den Ausbildungszahlen einen leichten Anstieg, doch der schleichende Arbeitsplatzabbau hält an. Anders als in anderen Branchen, wo es oft zu radikalen Kürzungen kommt, vollzieht sich der Rückgang hier allmählich, aber stetig.

Die Löhne steigen – bedingt durch den Mindestlohn und den harten Wettbewerb um Fachkräfte. Diese Entwicklung treibt die Preise in die Höhe und verschärft die finanzielle Belastung der Unternehmen. Dittrich warnt, dass ohne Gegenmaßnahmen die Verteilungskonflikte zunehmen, die Krankenversicherungssysteme stärker belastet werden und weitere Jobs verloren gehen könnten. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, fordert er mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten sowie ein neues Vertrauen in unternehmerische Initiative. Wirtschaftliches Wachstum sei dabei nicht nur für die Betriebe überlebenswichtig, sondern auch eine Voraussetzung für Freiheit und Demokratie.

Unterdessen hat eine Koalition aus CDU, CSU und SPD vorgeschlagen, die Höchstarbeitszeiten von täglichen auf wöchentliche Grenzen umzustellen – in Einklang mit den EU-Vorgaben. Doch bis Mai 2025 steht die Umsetzung noch aus; weitere Gespräche mit Gewerkschaften und Arbeitgebern sind geplant. Die Gesamtwirtschaft zeigt derweil keine Anzeichen einer baldigen Erholung. Dittrich betont, dass bis 2026 ein umfassendes Reformpaket auf den Weg gebracht werden muss, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können und einen langfristigen Niedergang zu verhindern.

Das Handwerk steht nun an einem Scheideweg. Ohne Reformen drohen weitere Arbeitsplatzverluste, steigende Kosten und tiefgreifende wirtschaftliche Probleme. Die geplanten Änderungen bei den Arbeitszeiten und die Forderungen nach mehr Flexibilität könnten die Zukunft der Branche prägen – doch die Zeit wird knapp.