Martín La Roche verwandelt Wiesbaden in einen interaktiven **Gedächtnispalast**

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Ein Museumsplaque mit Text und Skulpturen darauf.

Martín La Roche verwandelt Wiesbaden in einen interaktiven **Gedächtnispalast**

Der chilenische Künstler Martín La Roche präsentiert 2025 seine erste Einzelausstellung in Deutschland im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden. Unter dem Titel „Gedächtnispalast“ verwandelt die Schau das gesamte Gebäude in einen interaktiven Parcours durch Erinnerung, Gedanken und kollektive Erfahrung. Vom 28. März bis 15. Juni zu sehen, zeigt sie erstmals sein „Musée Légitime“ – ein Museum, das in einen Hut passt – in voller Größe, komplett mit 18 Miniaturhüten und 192 winzigen Kunstwerken** darin.

Die Ausstellung beginnt im ersten Obergeschoss, wo Räume wie das Foyer, Spielzimmer, die Bibliothek und der Videoraum jeweils eigene Geschichten entfalten. Besucher bewegen sich durch diese Bereiche und begegnen Erzählungen, die persönliche und geteilte Erinnerungen verbinden.

Im zweiten Stock laden unterschiedliche Zonen wie der Museumssaal, Farbraum, das Archiv, der Wintergarten und der Inventarraum dazu ein, Wissen und Erfahrung auf vielfältige Weise zu erkunden. Im Wintergarten liegen 192 Objekte in Kisten, die vom Publikum ausgewählt und arrangiert werden können. Durch das Versenden einer Postkarte mit ihren Favoriten werden die Besucher selbst Teil des sich entwickelnden Erinnerungsprozesses. Im Zentrum der Schau steht „Sandspiel“, eine Installation, inspiriert von Dora Kalffs Therapiemethode. Hier gestalten Gäste mit Gegenständen, die persönliche Assoziationen wecken, eine stetig wandelnde Skulptur. Ein weiterer zentraler Raum widmet sich einem entsorgten Guardian-Kreuzworträtsel, das La Roche in einem Müllcontainer fand. Dieser zufällige Fund wurde zum poetischen Ausgangspunkt für Buchreihen, Installationen und weitere kreative Verknüpfungen.

Statt einer klassischen Kunstausstellung funktioniert „Gedächtnispalast“ als Ort des Gesprächs, des Spiels und der Teilhabe. La Roche lädt die Besucher ein, nachzudenken, sich zu erinnern und selbst beizutragen – und verwandelt den Kunstverein so in eine Stätte unerwarteter Begegnungen.

Die Schau durchzieht das gesamte Gebäude und schafft ein physisches Modell des Gedächtnisses, das bis zum 15. Juni 2025 erkundet werden kann. Indem sie persönliche Reflexion mit kollektivem Austausch verbindet, definiert „Gedächtnispalast“ die Rolle eines Kunstorts neu – nicht nur als Raum, um Werke zu betrachten, sondern als Umgebung, sie aktiv mitzugestalten.

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